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Da ist so viel an Erinnerungen geblieben. Eingezogen bin ich mit meinen Eltern 1940 in Friedberg in den Bereich bei der Kaserne. Die wurde damals noch zur Truppenausbildung der Wehrmacht benutzt. Die sog. 36er mussten dort exerzieren und ich konnte zusehen vom Wohnungsfenster aus. Die Kriegsjahre so nahe zu einem Zielpunkt waren fürchterlich und doch noch erträglich da wir sehr viele Kinder waren, die dort aufwuchsen. Dann kam 1945 und damit auch "die Amis".
Am Tag als sie Friedberg besetzten, waren wir als Hausgenossen gerade im Keller (Waschküche des Hauses) beim gemeinsamen Essen. Es gab Nudeln und Hasche`aus erbeuteten Beständen vom Proviantamt. Wir ließen bei der entstehenden Aufregung, alles stehen und liegen und waren aktiv im Hören und Sehen draußen im Umfeld. Die Panzer kamen nah und näher und es wurde auch noch kräftig geballert. Auf der Kaiserstraße war die Hölle los und zum Glück hieß es dann, "die Stadt hat sich ergeben". Angst hatten alle auch, dass da irgendwo kampfbereite Soldaten sich noch verstärkt haben könnten.
In der Zeit nach der Einnahme der Stadt und auch der Kaserne war dann die Hölle los, es war ein raues Pack, das da gekommen war. Wir mussten ganz schnell auch unsere Wohnung räumen und durften nur das nötigste an Sachen mitnehmen. Egal wo wir unter kamen! Wir landeten bei unseren Familienangehörigen auf der Kaiserstraße. Einigermaßen gut, wenn auch sehr beengt. Mein Opa und ein Onkel waren ufällig gekommen um nach uns zu sehen und konnten helfen vieles abzutransportieren.
Da waren also nun die "Amis" die sich als Sieger gebärdeten und viel Unruhe brachten. Sie hatten ja auch viel money und konnten damit prassen. Taxis waren Tag und Nacht im Einsatz und Besuff war immer mit viel Streit und Krach verbunden. Für uns Kinder aber waren die Amis, nachdem wir wieder zurück in der Wohnung waren, ein Stück Leben. Sie versorgten uns liebevoll am Kasernenzaun aus dem Offiziersbau mit Bergen von Pfannkuchen und auch sonstigen Lebensmitteln. Sie wurden/waren unsere friends.
Wir lernten sie kennen und akzeptieren und sahen auch mal die ersten farbigen Menschen. Mit zunehmendem Alter entstanden Liebschaften und dann zogen die ersten Girls mit ihrem "Ami" nach Amerika. Auch meine Nachbarin und etwas ältere Gespielen zog mit ihrer Mutter und auch dem Bruder weg. Ich lernte Amerika erst viel später kennen, als auch meine Tochter einen "Ami" heiratete und Deutschland verließ. Aber das sind andere Geschichten. Ein anderes Kapitel.
Auch, dass ich heute noch eine sehr interessante Brief(Mail)-freundschaft habe mit einem David, den wir als Lehrling deutschen Brauchtums uns eingeladen hatten als Hausgast über Weihnachten im Jahr 1991. Es ist eine sehr gute und hilfreiche Freundschaft entstanden. Soweit der Bericht einer 86- jährigen Friedbergerin, die sich noch gut und gerne erinnert an die "Amis".